Ohne Wasser, merkt euch das, ...
Die Überschrift verrät, dass jetzt niemand eilig den Wasserhahn im Garten schließen muss. Diese Bekanntmachung galt in Coswig für eine Trockenperiode im Sommer 1976.
Allenfalls finanzielle Gründe sind heute bei vielen Anlass zum sparsamen Umgang mit Wasser. Damals war es die notorisch herrschende Wasserknappheit bei längerer oder manchmal auch schon bei kürzerer Trockenheit, der nur durch Sparsamkeit nicht beizukommen war.
Der passionierte Kleingärtner erinnert sich bestimmt noch gut an das Erlebnis des kollektiven Wasserhahnaufdrehens Punkt 21 Uhr – ein dünner Wasserstrahl plätscherte müde aus dem Schlauch! Aber wer sah schon gern dem mühsam gehegten Obst und Gemüse beim Vertrocknen zu? Ganz pfiffige Zeitgenossen perfektionierten deshalb in ihrem Garten z.B. die versteckte Rieselmethode oder durchzogen den Garten mit einer Art Wassergrabensystem. Somit hofften sie den amtlichen Kontrolleuren ein Schnippchen zu schlagen, die Sprengergeräusche vor dem erlaubten Zeitpunkt aufspüren sollten.
Die sommerliche Wasserknappheit mit den Beschränkungen der Wasserentnahme blieb uns bis zur Wende erhalten. Nur die Zeiten für das Beregnungsverbot änderten sich in den Jahren. Doch daran, dass Wasser ein kostbares Gut ist, hat sich bis heute nichts geändert.
Petra Hamann, Stadtarchiv