Weidensdorfers aus Coswig/Sa.

Am 20.08.2001 berichtete die Sächsische Zeitung, dass die Stadt Radebeul den 70. Geburtstag des Radebeuler Malers und Grafikers Claus Weidensdorfer mit einer Ausstellung seiner Arbeiten würdigte. Als sein Geburtsort wurde in diesem Artikel Coswig/Saale genannt. Natürlich gibt es an der Saale kein Coswig! Claus Weidensdorfer wurde in Coswig/Sachsen geboren und wohnte amtlich bis 1959 auf der Kastanien­straße. Diese Richtig­stellung wünschte ein "alter" Coswiger, der Claus Weidensdorfer aus Kindheits­tagen kennt. Unsere Stadt­galerie Börse ehrte Claus Weidensdorfer zu seinem 65. Geburtstag mit einer Personal­ausstellung. "Ganz alte" Coswiger werden den Namen Weidensdorfer vielleicht noch mit dem Wein- und Kaffeeschank Kastanien­straße/Ecke Johannes­straße, in Verbindung bringen.

Geburtshaus Claus Weidensdorfers

Seine Geschichte begann am 26.03.1895 mit dem Baugesuch des Wein­händlers Robert Emil Weidensdorfer an die Königliche Amts­haupt­mannschaft Meißen für ein Wohnhaus mit Neben­gebäude, damals noch König­straße/Ecke Bismarck­straße. Zwei Läden im Erdgeschoss waren schon geplant. Dafür beantragte er im August 1895 die Konzession für einen Wein-und Kaffeschank, die er im November des gleichen Jahres erhielt. Emil Weidensdorfer betrieb Weinstube und Wein­handlung mit einer kurzen Unterbrechung (1921/22 verpachtete er sein Geschäft) offensichtlich bis zu seinem Tode. Er starb im August 1943 mit 79 Jahren. Im Adressbuch von 1941 ist sein Geschäft noch verzeichnet.

Eintrag aus Adressbuch von 1941

Der markante Pavillon im Grundstück wurde 1913 vom Coswiger Architekten und Baumeister Eugen Pönisch entworfen. Seit seiner Errichtung wurde er nicht, was vielleicht naheliegend erscheint, als Weinstube, sondern viele Jahrzehnte als Frisör­laden und bis zur "Wende" als Schuh­reparatur­annahmestelle genutzt. Danach wurde der Pavillon Reisebüro und heute beherbergt er eine Versicherung. Frisch saniert erstrahlen das repräsentative Eckhaus und der kleine Pavillon heute wieder in voller Schönheit.

Petra Hamann, Stadtarchiv